Pilze - Geologie - Oberlausitz

Wie habe ich die Ostereier gefärbt?

Es war eher ein Zufall, dass ich kurz vor Ostern mehrere Fruchtkörper der Zinnoberroten Tramete (auch: Nördlicher Zinnober-Schwamm, Pycnoporus cinnabarinus) an liegenden morschen, dünnen Birkenstämmen gefunden habe und mich erinnerte, dass diese Pilzart Farben liefern kann.

Die Pilze waren schon alt und etwas zusammengetrocknet. Ich legte sie in Wasser. Sie nahmen Wasser auf und verfärbten es deutlich.  Dann schnitt ich sie klein. Aber das war schwierig, weil die Pilze wie Leder waren. Später stellte ich fest, dass das Brechen der trockenen Pilze die einfachere Methode ist. Danach das Wasser zugeben.

Als Lösungsmittel gab ich dann noch Alkohol (Brennspiritus) hinzu und ließ etwa 1 Stunde ziehen. Dann füllte ich Wasser auf. Diese "Brühe" muss dann mindestens eine Stunde kochen. Das kühlte ab. Ich kochte in dieser Brühe anschließend die Eier und ließ sie dann darin abkühlen. Das rechte Ei ist ein wenig rötlicher, weil ich die Brühe über Nacht stehen ließ und früh dieses Ei kochte.

Möglicherweise funktioniert die Farbgewinnung auch mit einfachem Kochen. Das kann ich nicht mehr testen, denn mir fehlen weitere Pilze.

Ich habe diese Ostereier als Versuch und für Dekoration gemacht. Die Farbe ist kein zertifizierter Lebensmittelfarbstoff. Ich weiß, die Zinnoberrote Tramete als Pilz ist leicht giftig.

Wer da denkt, das ist bei dieser Färbung des Pilzes ja zu erwarten, der irrt. Denn ähnlich gefärbt ist der Edel- (Kiefern-) -Reizker (Laktarius deliciosus). Diese Pilzart ist essbar.

Fruchtkörper der Zinnoberroten Tramete

Pilzstücke während des Wässern "Oster-Eier" neben der Frühjahrslorchel